Industrial Engineer und Lean Enthusiast
Während meines Studiums zum Wirtschaftsingenieur Maschinenbau mit der Vertiefung Luft- und Raumfahrttechnik schenkte mir mein Vater das Buch „Anders ist Besser“ vom damaligen Porsche-Chef Wendelin Wiedeking. Er wollte mir klar machen, dass man Dinge anders angehen muss als andere, um aus der Masse herauszustechen (vielleicht auch nur, weil uns Nachname „Anders“ ist). In dem Buch beschreibt Wiedeking, wie er japanische Lean Berater engagierte, um die angeschlagene Firma Porsche vor der Insolvenz zu bewahren.
Der dort vorgestellte Ansatz hörte sich so ganz anders an, als alles, was ich in den BWL Vorlesungen an der Uni gelernt hatte. Mein Interesse war geweckt.
Ich kaufte mir das Buch „Praxisbuch: Der Toyota Weg“ als Urlaubslektüre und konnte es kaum aus der Hand legen.
Zurück an der Uni beschloss ich mein Studium der Luft- und Raumfahrt erfolgreich zu beenden, dennoch meinen zukünftigen Schwerpunkt auf die Produktionswirtschaft zu legen.
Ich entschied mich also meine anstehenden Projekt-, Studien- und Diplomarbeiten zum Thema „Lean Production“ zu schreiben und auch meine Praktika daraufhin auszurichten.
Seit nun etwas mehr als zwei Jahren arbeite ich als Industrial Engineer bei Metabo. Wir setzen momentan einen großen Wert auf die Optimierung unseres Material- und Informationsflusses und eine Synchronisierung zwischen Logistik und Fertigung. Ich arbeite intensiv in der Schnittstelle zwischen diesen beiden Bereichen und erfahre immer wieder die unterschiedlichen Interessen und Sichtweisen der beiden Arbeitsumgebungen.
Dabei ist es mir besonders wichtig, möglichst häufig vor Ort mit den Mitarbeitern gemeinsam Optimierungspotentiale aufzudecken und umzusetzen. Ich bin der Überzeugung, dass man nur durch gemeinsames Entdecken und Einführen von Optimierungen, eine nachhaltige Umsetzung dieser erreichen kann. Alles von „Oben“ aufgedrückte, wird nur durch sehr enge und häufige Kontrolle auf einem hohen Niveau gehalten werden können, was enorme Ressourcen von Meistern und Abteilungsleitern benötigt.
Die Arbeit im Lean Umfeld macht mir sehr viel Spaß und diesen wollte ich mit der Umwelt teilen. Deshalb entschied ich mich im Frühjahr des Jahres 2012 diesen Blog “ Sehen Lernen “ zu eröffnen. Seither sind aus den Artikeln viele interessante Diskussionen entstanden.
Des Weiteren gründete ich im Herbst 2012 den Lean Stammtisch Stuttgart, nachdem ich feststellen musste, dass es gerade in der Maschinenbau-Hochburg Stuttgart keine Organisation, die einen Austausch unter Lean Thinkern befördert. Seitdem habe ich mehrere Lean Stammtische abgehalten und freue mich über das immer größer werdende Interesse und über die tollen Kontakte, die ich bereits knüpfen konnte.