Letzte Woche fand in Bad Dürkheim das „Change to Kaizen“ Symposium, organisiert durch die Learning Factory, statt.
In wunderschönem Ambiente des Kurpark-Hotels wurde über 1 1/2 Tage lang das Thema Kaizen in Unternehmen diskutiert.
Ralf Volkmer eröffnete das Symposium und legte den Tenor der Veranstaltung mit der Aussage, dass Mitarbeiter gerne Verantwortung in Veränderungsprozessen übernehmen, solange diese mit Respekt und Fairness behandelt werden.
Viel zu lange seien die Methoden und Werkzeuge bei der Einführung von Kaizen verwechselt worden, er beschrieb dies durch die Metapher:
„Wenn du einem Kleinkind einen Bleistift in die Hand gibst, kann es noch lange keine Romane schreiben.“
Die vielen guten Beiträge der Referenten drehten sich zumeist, um die Einbeziehung von Mitarbeitern in den Veränderungsprozess und das Gestalten einer lernenden Organisation.
Schnell wurden die wichtigsten Punkte deutlich, so beschrieb Holger Möhwald in seinem Vortrag „Führungskräfte Handeln im Lean Management“, dass Führung bedeutet, eine Richtung aufzuzeigen und Vorbild zu sein, hierfür reicht es nicht aus, nur fachlich gut zu sein.
Des Weiteren führte er aus, dass das momentane Verhältnis von Managen zu Führen bei 80:20 liegt, während es in einer Lean-Organisation bei 50:50 liegen sollte. Der Vorteil von Kaizen sei allerdings, dass ein gut geführter Bereich Freiräume schafft, die es den Mitarbeitern und der Führungskraft ermöglichen, sich auf die Managementaufgaben zu konzentrieren.
Rolf Schrader machte deutlich, dass Lean eigentlich nur gesunder Menschenverstand sei und dass schon viele Unternehmen Lean machen würden, ohne es zu wissen. Wichtig sei einfach nur die konsequente Sichtweise des Kunden: „Möchte ich hierfür zahlen oder nicht?“
Stefan Oldenburg führte aus, dass eine Transformation eines Managers zu einem Change-Manager nicht innerhalb eines zwei tägigen Seminares funktioniert. Es erfordert eine lange Zeit und vor allem reale Arbeit im Prozess und nicht im Seminarraum.
Als Keynote zeigte Ralf Lippold auf, dass Lean auch im Betrieb des Dresdner Semperoper gelebt wird. Ein wirklich spannender Blick über den Tellerrand der Unternehmenswelt hinaus.
Zum Abschluss des ersten Tages hatten die Teilnehmer die Möglichkeit die „Fabrik im Seminarraum“ der Learning Factory zu besichtigen und sich während eines netten Abendessens zu Themen wie Change und Kaizen auszutauschen.