Bücher über Mitarbeiterführung gibt es wie Sand am Meer und nur die wenigstens besitzen den inhaltlichen Wert, den der Autor und der Verlag auf dem Klappentext versprechen.
Dies ist bei Bernd Geropps Buch Ist die Katze aus dem Haus …: So arbeiten Ihre Mitarbeiter eigenverantwortlich und selbstständig anders.
In 9 unterhaltsam geschriebenen Kapiteln leitet der Autor die Führungskraft an, eine gute Beziehung zu seinen Mitarbeitern auf zu bauen.
Es geht hierbei weniger darum, zu beschreiben, wie man sich die Sympathie der Mitarbeiter sichert und sie so dazu bringt, das zu machen, was man möchte. Viel mehr erwarten Mitarbeiter eine klare Führung bei gleichzeitigen Freiraum zur Entfaltung.
Angenehm ist es, dass der promovierte Ingenieur sichtbar keine wissenschaftliche Abhandlung über das Thema verfassen wollte, sondern eine von Praxisbeispielen gespickte Anleitung entwarf, wie man als Führungskraft den Spagat zwischen Freiraum und klaren Ansagen bewerkstelligt.
Jedes Kapitel beginnt mit einer aus dem Maschinenbau stammenden Analogie zu zwischenmenschlichen Beziehungen. Dies mag für einige etwas befremdlich wirken, richtet sich aber meiner Meinung nach genau an die Klientel dieses Buches: Den typischen Ingenieur, der mit seinem technischen Sachverstand ein Unternehmen aufgebaut hat und nun an der Schwelle zum Unternehmer steht und nun Aufgaben bewältigen muss, auf die ihn seine technisch fokussierte Ausbildung nicht vorbereitet hat. Hier machen dem Techniker solche Analogien das Betreten des für ihn Ungewohnten leichter.
Die Praxisbeispiele liefern interessante Einblicke in die Denkweisen von Führungskräften und vor allem deren Mitarbeitern und zeugen von der langjährigen Erfahrung des Autors als Unternehmer und Coach. Häufig ertappt man sicher selber dabei zu denken ‚ja genau das habe ich auch erlebt‘.
Die herausgehobenen Tipps ermöglichen schon beim Durchblättern die Kern-Essenz des Kapitels zu erfassen. Hierbei hilft ebenfalls die Zusammenfassung am Ende eines jeden Kapitels. Diese beiden Hilfsmittel ermöglichen es dem Leser dieses Buch als Nachschlagewerk zu benutzen.
Meine Empfehlung lautet deshalb, dass dieses Buch nach einmaligen Lesen nicht im Bücherregal verstauben sollte, sondern lieber immer griffbereit in der Schreibtischschublade abgelegt wird, um eine ständige Reflexion der eigenen Handlungen zu ermöglichen.