Am 23. und 24. Oktober fand das diesjährige Symposium Change to Kaizen 2013, veranstaltet durch die Learning Factory, statt.
Logo des Symposiums Change to KaizenWieder einmal erwies sich das Konzept aus verschiedenen Beiträgen rund um den Kaizen Gedanken bei gleichzeitig familiärer Atmosphäre als absolut gelungen. Nach einer kurzen Begrüßung durch die Veranstalter Angela Fuhr und Ralf Volkmer übernahm Hans Heß die Moderation des restlichen Abends.
Der erste Redner war Uwe Loof. Sein Beitrag lautete „Know-How als Erfolgsfaktor für Unternehmen“, in dem er allen Teilnehmern klar machte, wie wichtig ein aktives Management von neuen und vorhandenen Mitarbeitern als Know-How Trägern ist. Er zeigt auf, welche Veränderungen auf die Unternehmen zukommen werden und wie sie durch gutes Personalmanagement darauf reagieren können.
Anschließend sprach Dr. Roland Kemmerer vielen der Anwesenden aus dem Herzen, als er in seinem Beitrag „Schnelle Problemlöser gefährden Ihr Unternehmen“ aufzeigte, dass adhoc Aktionen oftmals nichts bringen. Anhand eines für alle nachzuvollziehenden Beispieles bewies er, dass wir häufig sofort in einen Problemlösungsmodus springen, ohne uns wirklich über das eigentliche Problem bewusst zu sein. Als Lean Six Sigma Master Blackbelt schlug er daraufhin natürlich den bekannten DMAIC Ansatz aus der Welt des Six Sigma vor, um dieses „zu Lösungen springen“ zu verhindern. Die eigentliche Idee hinter dem Ansatz wurde von allen Teilnehmern geteilt, wobei deutlich wurde, dass sich einige der Teilnehmer mit dem starren Ansatz des DMAIC schwer taten und einen pragmatischeren Weg bevorzugen würden.
Einen komplett anderen Blickwinkel vermittelte daraufhin Jörg Gottschalk in seinem Vortrag „Klinik mit schlanker Linie“. Für viele der Anwesenden war klar, dass das Gesundheitswesen sich mit der Fragestellung der kontinuierlichen Verbesserung beschäftigen muss, um die steigenden Herausforderungen bewältigen zu können und so waren wir alle gespannt, wie es das Martin-Luther-Krankenhaus Berlin schaffen würde Kaizen Prinzipien zu implementieren. Für viele erstaunlich war, dass die Grundelemente die gleichen waren: Standardisierte Abläufe, gemeinsame Team-Meetings von Mitarbeitern (Ärzten und Pflegepersonal) und das einführen von öffentlichen Kennzahlen, nur um einige zu nennen. Man merkte dem Vortragenden seine Leidenschaft für das Thema an. Eine Aussage blieb bei vielen Zuhörern hängen: Man kann nicht alles berechnen, manchmal muss man einfach machen! Dieser wirklich gute Beitrag zeigt wieder deutlich auf, dass Kaizen in allen Unternehmen funktioniert und meiner Meinung nach sogar das tägliche Leben erleichtern kann.
Nach einem sehr guten Abendessen, bei dem viele interessante Gespräche geführt wurden, schlossen Ralf Volkmer und Andreas Gräfe von der Weidemann GmbH den ersten Tag ab. Sie wollten dem Publikum beweisen, wie man „sämtliche Kernprozesse an einem Tag optimieren“ könne. Hierzu stellte Ralf Volkmer die Vorgehensweise der Fabrik im Serminarraum vor und erzählte auf launige Weise, wie die Mitarbeiter von Weidemann durch diesen Prozess gegangen sind. Daraufhin übernahm Andreas Gräfe und erzählte den Anwesenden wie durch den Einsatz der Verbesserungs-Kata es das Unternehmen geschafft hat, ihre Produktionslinie so zu gestalten, dass eine weiterer Fahrzeugtyp über eine bereits mit zwei Fahrzeugen belegte Montagelinie laufen konnte.
Den Abend rundete ein sehr geselliger Ausklang an der Bar ab, an der viele interessante Diskussionen geführt wurden, auf die im Rahmen der am nächsten Tag stattfindenden Workshops noch näher eingegangen werden sollte, von denen ich am Mittwoch schreiben werde.