Kurse, Blogs und Podcasts zum Thema Selbst- bzw. Zeitmanagement sprießen schon seit längerer Zeit aus dem Boden und ich bin mir sicher, dass viele der Leser dieses Blogs ihre eigenen Methoden und Tools zu diesem Thema haben. Vor allem, da die meisten ein ähnliches Schicksal teilen werden. Der Tag hat nur 24 Stunden und wir müssen zusehen, wie wir diese Zeit möglichst effektiv und effizient nutzen.
Wohin ich will
Grundlage all meiner Methoden und Anstrengungen ist meine Lang-, Mittel-, und Kurzfristplanung, welche ich mittels Evernote festschreibe. Dies ist übrigens ein wichtiger Punkt: Schreibe deine Ziele immer irgendwo schriftlich nieder, da diese so besser im Bewusstsein verankert werden.
In der Langfristplanung stehen Ziele drin, die ich „irgendwann“ in meinem Leben erreicht haben will. Hierbei achte ich darauf, dass ich diese Ziele nicht auf die lange Bank schiebe. Dies ist ein häufig auftretendes Problem, wir schieben unsere Ziele immer weiter vor uns her, da wir jetzt gerade „zu jung“ sind, „zu wenig Geld“ haben, oder es gerade einfach nicht der „richtige Zeitpunkt“ ist. Aufgrund dessen überlege ich mir jedesmal, ob ein Langfristziel wirklich in diese Kategorie gehört, oder ob ich es auch schon früher erreichen kann. Des Weiteren versehe ich meine langfristigen Ziele mit einer Jahreszahl, bis wann ich diese erreicht haben will.
In der englischsprachigen Literatur wird solch eine Liste auch als Bucketlist bezeichnet. Auch beliebt sind „1000 Dinge, die ….“ Listen.
Aus diesen Langzeitzielen leite ich mittelfristige Ziele ab, die es mir ermöglichen die langfristigen zu erreichen. So ist eines meiner „Lebensziele“ ein Haus (genau definiert mit Anzahl Zimmern, Garage, Werkstatt etc.) zu besitzen. Hierfür leite ich mittelfristige Ziele ab, wie etwa das Ansparen eines bestimmten Eigenkapital-Betrags, der mir die Finanzierung dieses Vorhabens erleichtern wird.
Mittelfristige Ziele müssen sich nicht zwangsläufig aus langfristigen ableiten. Es gibt in meiner Liste auch Ziele, die keinem langfristigen Ziel dienen, wo ich einfach der Meinung bin, diese gerne erreichen zu wollen und diese mittelfristig erreichbar sind.
Hierunter fallen zum Beispiel Reisen zu bestimmten Gegenden auf der Welt, wie etwa Japan (für einen Lean Thinker eine Selbstverständlichkeit ). Eine Sprache zu erlernen wäre für mich ein weiterer Punkt, der auch auf die mittelfrist-Liste gehört.
Wo ich bei langfristigen Zielen nur darauf geachtet habe, dass sie definiert und halbwegs zeitlich festgelegt sind. So liegt mein Augenmerk bei den Mittelfristzielen drauf, diese nach der SMART-Methode zu gestalten:
- Spezifisch
- Messbar
- Akzeptiert /Erreichbar
- Realistisch
- Terminiert
Will ich also eine Sprache erlernen, so lautet mein Ziel: Ich will Italienisch lernen und das Level A2 innerhalb von einem halben Jahr beginnend heute (also 12.06.2014) erreichen und mittels eines Tests verifizieren.
Auf den ersten Blick erscheint dies ziemlich umständlich zu sein, sich so genaue Gedanken zu jedem einzelnen Ziel zu machen. Aber meine Erfahrung ist, dass ich ohne diese SMARTEn Ziele, leicht vom Pfad meiner Zielerreichung abkomme. Des Weiteren ermöglicht es mir diese Methode Maßnahmen abzuleiten, die ich in meine Monats- und Wochenplanung einbauen kann.
So erstelle ich aus diesen Zielen Monats- oder Wochenziele oder Aufgaben, die ich mittels Checklisten und Key Performence Indicators (KPI) tracken kann. So kann ich mein Gewicht in einer Tabelle aufnehmen, mein angespartes Guthaben jeden Monat mit dem Soll-Zustand vergleichen, welches ich bis zu dem Zeitpunkt angespart hätte haben sollen, oder auch zum Beispiel vergleichen, ob ich es geschafft habe, die angekündigten wöchentlichen Blogposts tatsächlich zu schreiben.
Feste Termine helfen bei der Planung
Da sich unser Leben dynamisch entwickelt, ist es notwendig sich regelmäßig Zeit zu nehmen, um die Ziele und deren Erreichung kritisch zu hinterfragen. Für die Überarbeitung meiner langfristigen Ziele bieten sich der Jahresabschluss, also die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr, sowie die Urlaubszeit im Sommer an. In dieser Zeit ist es mir möglich aus dem Alltagsgeschehen auszubrechen und mir Zeit und Ruhe zu gönnen, um intensiv über meine Ziele nach zu denken.
Hier gehe ich meine Ziele durch und schaue nach, ob sich in der Zwischenzeit etwas verändert hat, das mich näher an die Zielerreichung gebracht hat, oder mich gar weiter davon entfernt hat. Genauso hinterfrage ich jedes einzelne Ziel, ob es noch aktuell ist, oder sich geändert oder gar ganz erledigt hat.
Meine Mittelfristziele gehe ich mindestens einmal im Quartal durch, um die KPIs auszuwerten und den Zielerreichungsgrad einzuschätzen. Daraus kann ich dann wieder Maßnahmen ableiten, um meine Ziele wie gewünscht zu erreichen. Gleichzeitig überprüfe ich, ob sich die Priorität meiner Ziele verändert hat, ob ich Ziele erreicht habe (und wie ich deren Nachhaltigkeit gewährleisten will), oder ob Ziele hinzugekommen sind, für die es nun gilt, Maßnahmen und kurzfristige Ziele abzuleiten.
Kurzfristige Ziele verfolge ich mittels Aufschrieben und Checklisten jeden Tag. Ich habe mir hierfür mehrere Checklisten in Evernote angelegt, die ich entweder in meiner Morgen- oder Abendroutine durchgehe.
Dieser Artikel ist schon länger geworden, als ich eigentlich geplant habe. Deswegen werde ich auf bestimmte Methoden und Tools in weiteren Posts eingehen.
Ich kann euch nur dazu ermutigen, euch selber die Zeit zu nehmen, euch über eure Ziele im Leben Gedanken zu machen und diese festzuhalten. Dies ermöglicht es euch in eurem Alltag die Prioritäten bewusster zu setzen und so hoffentlich weniger gestresst durch das Leben zu laufen.