In Veränderungsprozessen geht es weiter weniger um den richtigen Einsatz von Methoden, als um die Kommunikation warum etwas genau auf diese Weise erledigt werden soll. Es gilt der alte Wahlspruch: „Man kann nicht zu viel kommunizieren!“ In diesem Gastbeitrag von meinem Beraterkollegen Götz Müller geht es darum, wie Methoden des Neuro-Linguistischen Programmieren uns bei der Kommunikation helfen können.
Einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren im Lean Management sind die beteiligten und betroffenen Menschen. Nicht umsonst lautet eines der Prinzipien im Toyota Way „Respect for People“ – „Respekt für Menschen“. Dieses Prinzip drückt sich dann auch in der Kommunikation mit den Menschen aus. Das Kommunikationsmodell im Neuro-Linguistischen Programmieren (NLP) stellt dazu bewährte Werkzeuge und Methoden zur Verfügung, um diese Kommunikation in einer Form zu gestalten, die einerseits den Menschen gerecht wird und andererseits ziel- und ergebnisorientiert abläuft.
In diesem Artikel möchte ich aus dem umfangreichen Werkzeugkasten des NLP nur drei Stück herausgreifen, deren Anwendung einen nützlichen Unterschied machen.
Meta-Modell der Sprache
Das Meta-Modell der Sprache beschäftigt sich mit drei Faktoren, die einen erheblichen Einfluss auf den Wert der Kommunikation – die Reaktion des Kommunikationspartners – ausüben. Diese drei Einflussfaktoren sind Wahrnehmungsfilter (Generalisierung, Tilgung, Verzerrung), die allgemein gültig und völlig unabhängig von der gewählten Sprache sind. Diese Einflussfaktoren haben Effekte bei der sprachlichen Modellierung unserer Bilder im eigenen Kopf ebenso wie bei der Rücktransformation der Sprache bei unseren Gesprächspartnern in seine Bilder in dessen Kopf.
Ohne diese Wahrnehmungsfilter wäre sprachliche Kommunikation nicht sinnvoll möglich, andererseits sind sie auch oft die Ursache von Missverständnissen und daraus resultierenden Konflikten.
Meta-Programme
Meta-Programme sind kontextabhängige Verhaltensmuster, die die Reaktionen von Menschen steuern bzw. zumindest beeinflussen. Sie lassen deutlich differenziertere Einschätzungen menschlichen Verhaltens zu bzw. erlauben dieses vorhersagen, als klassische Persönlichkeitmodelle wie DISG & Co. Primär beziehen sich Meta-Programme auf Menschen, sie lassen sich aber auch auf Organisationen anwenden. Wie bei anderen Aspekte von NLP auch, gibt es bei den Meta-Programmen keine richtigen oder falschen Ausprägungen. Abhängig vom Kontext, durch ihn definiert, spricht man vielmehr von nützlichen oder weniger nützlichen Ausprägungen.
Daher dienen Meta-Programme nicht der Beurteilung von Menschen, sondern mehr den sinnvollen Anforderungen für bestimmte Arbeitspositionen. Auch dadurch lässt sich der Respekt für den Menschen ausdrücken, dass entsprechend den spezifischen Anforderungen eines Arbeitsplatzes eine für alle Beteiligten passende Besetzung gesucht wird.
Logische Ebenen
Wie die Meta-Programme dienen auch die Logischen Ebenen der besseren Vorhersagbarkeit von Menschen, Organisationen und Veränderungen. Mit den Logischen Ebenen von Kontext, Verhalten und Fähigkeiten über Filtern/Meta-Programmen/Werte/Glaubsätze zu Identität/Zugehörigkeit und Vision/Mision können die besten Ansatzpunkte für Veränderungen identifiziert werden. Die Logischen Ebenen können wie schon die Meta-Programme für einzelne Menschen betrachtet werden, für zu besetzende Positionen ebenso wie für Organisationen.
Details über die drei aufgelisteten und weitere Werkzeuge finden Sie in zahlreichen Blogartikeln unter http://www.geemco.de/artikel/category/nlp-im-projektmanagement/ und im Buch „NLP in der Lean-Praxis“
Auf dem Lean-Stammtisch am 23.10.2014 in Stuttgart gibt es einen Vortrag über die genannten drei Werkzeuge und ihren Einsatz im Lean-Umfeld. Interessierte Leser sind dazu herzlich eingeladen.
Über den Autor: Götz Müller beschäftigt sich seit 1998 mit Kontinuierlichen Verbesserungsprozessen und seit 2006 mit Neuro-Linguistischem Programmieren. Er ist ausgebildeter Six Sigma Black Belt und NLP Master Practitioner. Seit 2009 berät er Kleinbetriebe und kleine Mittelständler in Fragen der Prozessoptimierung und des Kontinuierlichen Verbesserungsprozesses. Er bloggt seit 2010 über NLP im Projekt und Lean Umfeld und gibt in seinen Artikeln Denkanstöße zu KVP & Co. |